Letzte Woche waren meine Kollegin Denise und ich auf der re:publica. Was genau die re:publica ist? Das ist gar nicht so eindeutig zu definieren, einige sprechen vom Klassentreffen der digitalen Netzszene, andere vom Kirchentag für Netzrevolutionäre und wieder andere bezeichnen sie schlicht als Konferenz rund um das Web 2.0. Obwohl die Netzmesse das sechste Jahr in Folge ausgerichtet wurde, war es für uns das erste Mal. Wir hatten verschiedenste Erwartungen, alle wurden bei weitem übertroffen und Sascha Lobo hat zwei neue Fans hinzugewonnen.
Netzaktivisten, Online-Journalisten, Modeblogger
Wer jetzt denkt, dass sich auf solch einer Konferenz nur Technikfreaks tummeln, die den Rest des Jahres vor ihrem PC im Keller verbringen, täuscht sich gewaltig. Nerds waren natürlich auch anwesend, aber eben nicht in der Überzahl, im Gegenteil, die re:publica zieht alle an, die sich irgendwie mit der digitalen Szene verbunden fühlen: Modeblogger, Online-Journalisten, Netz-Aktivisten, politisch/sozial Interessierte – eben alle, die wissen, welch großen Einfluss das Internet auf die Gesellschaft hat und noch haben wird.
Sascha Lobo erklärt die Internet-Welt
Schon unser Einstieg war absolut gelungen. Sascha Lobo gab uns einen kurzen Einblick über seine Sicht der Entwicklungen des Internets und wohin es uns in diesem Jahr noch führen wird. Die Atmosphäre im Saal war absolut entspannt, kein Rumnörgeln, wenn einer noch versuchte in der letzen Minute einen Platz in der Mitte einer vollbesetzten Reihe zu ergattern. Ich möchte wirklich nicht klischeehaft klingeln, aber es hatte schon etwas von einer wir-haben-uns-alle-unglaublich-lieb Attitüde. Wir haben für euch vor Ort live mitgebloggt, wenn ihr also unser Kommentare nachlesen möchtet, dann könnt ihr das gerne bei unseren Mobilfunkexperten nachholen.
Spannende Beiträge, tolle Redner
Die beiden folgenden Tage waren wir damit beschäftigt, uns einen Beitrag nach dem nächsten zu Gemüte zu führen. Wir hätten gerne viel mehr Sessions besucht, die Resonanz war auch jedes Mal überwältigend, ein bisschen wie in überfüllten Seminaren an der Uni, wo man auch gerne mal nur Platz auf dem Boden findet. Dies lag letztendlich an der attraktiven Themenwahl, jedes war für sich genommen enorm reizvoll, sei es die Diskussion über das Internet als „Der digitale Dorfplatz“, oder ein Saisonrückblick über „Social Media und Recht“ oder aber die aktuell viel diskutierte Debatte über das Urheberrecht.
Das digitale Leben mitbestimmen
Die Granden von Medien, Politik und Unterhaltung zeigten Präsenz auf der re:publica, seien es die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, EU-Kommissarin Neele Kroes, die Bundeszentrale für politische Bildung oder Spiegel Online, das Online-Nachrichtenportal schlechthin. Es wurde viel über die Frage diskutiert, welchen Raum das Internet in unserem Leben einnimmt und wie viel Freiheit wir bereit sind, ihm zu gewähren. Es waren recht politische Diskussionen, die uns auch in den nächsten Jahren verfolgen werden. Letzten Endes sind wir ein Stück selbst dafür verantwortlich, wie weit wir gehen möchten, was wir bereit sind preiszugeben und wo wir aufhören uns zu verschließen. Eine Einsicht bleibt jedoch unumstößlich: das digitale Zeitalter ist unaufhaltsam und jeder einzelne kann es mitgestalten.